Video Resolution

Unter den Streamern ist immer wieder vom sogenannten Video Seitenverhältnis die Rede. Und auch im englischsprachigen Raum macht man vor diesem Begriff keinen Halt. Hier sprechen Videoexperten vom Aspect Ratio. Doch was hat es mit dem Video Seitenverhältnis überhaupt auf sich? Und warum sollten Video Marketer auf ein bestimmtes Video Seitenverhältnis wie 16:9, 4:5 oder 1:1 setzen? Wir verschaffen Ihnen einen Überblick und gehen auf die wichtigsten Fragen zu dieser Thematik ein!

Was versteht man unter dem Begriff „Video Seitenverhältnis“?

Während bis vor einigen Jahren beinahe ausschließlich das 16:9 Video Seitenverhältnis anzutreffen war. Setzen heute immer mehr Video Marketer auf neue Formate und Seitenverhältnisse. Denn so lässt sich eine noch optimalere Bildschirm-Ausnutzung bei Smartphone Nutzern und Co. erzielen. Neben den altbekannten Video Seitenverhältnissen 16:9 (Breitbild-TV-Format) und 4:3 (Standard-TV-Format) dominieren heute vor allem diese Formate:

  • 9:16 = vertikales Video (perfekt für TikTok, Snapchat und Stories auf sämtlichen Plattformen)
  • 1:1 = quadratisches Video (besonders beliebt auf Instagram)
  • 4:5 = Video im Hochformat (optimal für Facebook)
  • 2:3 = vertikales Video (besonders praktisch für Pinterest)
  • 21:9 = Kinoformat (optimal für Facebook-Cover-Videos und Blog-Banner)

Wird das langjährige Video-Format 16:9 verbannt?

Wir bezweifeln, dass das altbekannte Video Seitenverhältnis 16:9 vollständig verdrängt wird. Denn schließlich gibt es Unmengen an weiteren Kanälen, die sich außerhalb des Social Media Bereichs befinden und den aktuell herrschenden Videoseitenverhältnis-Trends somit kaum ausgesetzt sind. Hinzukommt, dass im B2B-Bereich vorherrschend Desktop bzw. Notebook Nutzer vertreten sind. Und auf ihren Bildschirmen herrscht noch immer das Format 16:9. Nichts desto trotz werden im heutigen modernen Zeitalter immer mehr Videos über das Smartphone geschaut. Und genau hier können ansprechendere Video Seitenverhältnisse durchaus einen großen Unterschied machen.

Warum sind Video Seitenverhältnisse so wichtig?

Da das Videomarketing zunehmend omnichannel wird, ist es wichtig, dass Sie sich als Vermarkter auf diesen Trend vorbereiten. Sie müssen also dafür sorgen, dass Sie Ihre Inhalte über viele unterschiedliche Plattformen und zu einem bestimmten Zeitpunkt austauschen können. Besonders effektiv und zeitsparend ist es, wenn Sie ein einziges Video drehen und anschließend das Seitenverhältnis ändern, um es auf den vielen im Netz vorhandenen Plattformen zu teilen. Alternativ dazu können Sie aber auch für jede Plattform einzelne Videos aufnehmen und diese dann unter Berücksichtigung des jeweils gewünschten Seitenverhältnisses online stellen.

Für welches Video Seitenverhältnis entscheide ich mich am besten?

Vielleicht fragen Sie sich jetzt, ob Sie überhaupt ein anderes Format außerhalb des gängigen Seitenverhältnisses 16:9 benötigen. Um diese Frage beantworten zu können, sollten Sie sich mit folgenden Fragen beschäftigen:

  • Auf welchem Kanal bzw. auf welchen Kanälen möchten Sie Ihre Videos hauptsächlich verbreiten?
  • Welche Möglichkeiten herrschen auf Ihren gewünschten Verbreitungskanälen hinsichtlich des Formates?
  • Bieten Sie Ihren Zuschauern einen Mehrwert, wenn Sie Ihre Videos in einem bestimmten Seitenverhältnis teilen?
  • Gibt es für Sie selbst einen nennenswerten Mehrwert?
  • Welchen zusätzlichen Aufwand müssen Sie hierfür in Kauf nehmen?

Wichtig: Das Video Seitenverhältnis hängt vom jeweiligen Kanal ab!

Obwohl Ihnen zahlreiche Format Möglichkeiten zur Verfügung stehen, sind diese stets vom jeweiligen Kanal abhängig. Und um den richtigen Kanal zu finden, ist es wichtig, dass Sie Ihre Zielgruppe ganz genau kennen: Vorab sollten Sie sich also fragen, wo sich Ihre Zielgruppe bewegt. Denn auf ihrer langen Reise bis zur endgültigen Kaufentscheidung, auch Customer Journey genannt, bewegt sich Ihre Zielgruppe auf den verschiedensten Plattformen. Und Ihr Video ist für einen dieser Zwischenstopps konzipiert. Anbei ein Beispiel, um Ihnen dies etwas ausführlicher zu verdeutlichen:

  • Zu Beginn auf Facebook mit Werbemaßnahmen, die Ihre Zielgruppe auf Ihre Landing Page locken.
  • Auf Ihrer Webseiten-Startseite, um Ihrem Publikum ein Image-Video zu präsentieren.
  • In Ihrem Online-Shop, in Form von einem überzeugendem Produktvideo.

Ihre Aufgabe ist es nun herauszufinden, für welchen Kanal Ihr Video konzipiert ist. Vielleicht sind Sie der Meinung, dass es sich für eine Vielzahl von Kanälen eignet. Doch dem ist nicht so! Denn Videos haben stets einen Hauptkanal, an dem sie am meisten Wirkung erzielen. Sie müssen also genau definieren, welcher der perfekte Kanal für Ihr Video ist.

Diese Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung!

Aufgrund immer wechselnder Social Media Trends müssen Sie sich regelmäßig mit neuen Vorgaben auseinander setzen. Während sich alte Kanäle neu erfinden, kommen zugleich auch neue und noch unbekannte Plattformen dazu. In diesem Sinne können sich natürlich auch sämtliche Aspekte rundum Videos ändern. Zu den beliebtesten Social Media Kanälen zählen Instagram und Facebook. Hier herrschen aktuell folgenden Video Seitenverhältnisse:

Facebook

Für Feed Videos sind vor allem die beiden Formate 1:1 und 4:5 empfohlen. Sie können hierfür aber auch die Seitenverhältnisse 16:9, 2:3 und 9:16 verwenden. Facebook Stories müssen hingegen allesamt im 9:16 Format sein. Während Facebook Live Videos das Seitenverhältnis 16:9 erfordern.

Instagram

Auch hier stellen die beiden Formate 1:1 und 4:5 die beliebtesten Seitenverhältnisse für Feed Videos dar. Für IGTV ist das Format 9:16 erforderlich und für Instagram Storys können Sie sich zwischen den Video Seitenverhältnissen 16:9, 1:1, 4:5 und 9:16 entscheiden. Experten aus dem Bereich Videomarketing empfehlen jedoch das Format 9:16. Für Instagram Live Videos müssen Sie vom Seitenverhältnis 9:16 Gebrauch machen.

Wodurch wird das Video Seitenverhältnis bestimmt?

Im Grunde genommen gibt es nur zwei Punkte im Videoerstellungsprozess, mit denen Sie das Seitenverhältnis Ihres Videos ändern können. Nämlich zum einen durch die Kameraeinstellung und zum anderen durch die nachträgliche Bearbeitung der Exporteinstellung. Zunächst einmal sollten Sie jedoch wissen, dass die Videoauflösung für die Bestimmung des jeweiligen Formates verantwortlich ist. Und diese stellen Sie direkt an Ihrer Kamera ein. Anbei finden Sie eine kurze Auflistung zu den beliebtesten Auflösungen und ihren jeweiligen Video Seitenverhältnissen:

Videoauflösung

Format

960p

4:3

1080p (Full-HD)

16:9

720p (HD)

16:9

1440p

4:3

4k (Ultra-HD)

16:9

8k (UHD-II)

16:9

Abhängig vom jeweiligen Kameramodell gibt es neben den beiden gängigen Formaten 4:3 und 16:9 natürlich noch weitere mögliche Video Seitenverhältnisse.

Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Video Seitenverhältnisse

Nun haben Sie bereits einige Video Seitenverhältnisse kennengelernt. Im Folgenden möchten wir Ihnen die einzelnen Formate nochmal etwas ausführlicher erläutern und zugleich auf ihre individuellen Vor- sowie Nachteile eingehen:

4:3 Format

Zu Zeiten des alten Röhrenfernsehens galt das Video Seitenverhältnis 4:3 als einheitliches Standard. So wurde beinahe alles, was im viereckigen Flimmerkasten zu sehen war, im 4:3 Format ausgestrahlt. Einer der größten Vorteile an diesem Video Seitenverhältnis liegt darin, dass beim Filmen sowohl unten als auch oben ein größerer Bereich aufs Bild kommt als beispielsweise beim Format 16:9. Nachteilig hingegen ist, dass sich das Seitenverhältnis 4:3 bei Weitem nicht so angenehm auf das menschliche Auge auswirkt, wie das Breitbildformat 16:9. Zudem sind bei Videos im 4:3 Format gerade bei den heutigen modernen Bildschirmen häufig schwarze Ränder an den Seiten zu sehen.

16:9 Format

Heute hat das 16:9 Format das 4:3 Seitenverhältnis eingeholt, sodass mittlerweile beinahe jedes Wiedergabegerät, ganz gleich ob TV, Computer oder Laptop über das Breitbildformat verfügt. Kein Wunder, denn schließlich werden Videos im 16:9 Format auf beinahe allen Bildschirmen optimal angezeigt, sodass der gesamte Bildschirm mit Videomaterial gefüllt ist und keinerlei schwarze Ränder zu sehen sind. Hinzukommt, dass das Breitbildformat sehr angenehm für das menschliche Auge ist, da es eine besonders natürliche Wirkung aufweist.

21:9 Format

Beim 21:9 Video Seitenverhältnis spricht man meist auch vom sogenannten „Cinematic Look“. Dank diesem Format wirken Videos wie professionelle Kinofilmproduktionen. Kein Wunder, dass also auch die meisten Kinofilme exakt in diesem Seitenverhältnis ausgestrahlt werden. Wichtig zu wissen ist, dass das Video Seitenverhältnis 21:9 auf den meisten Bildschirmen sowohl oben als auch unten zu schmalen, schwarzen Balken führt. Doch hierbei handelt es sich um ein gewolltes Stilmittel, denn diese Balken tragen effektiv zum Kino-Effekt bei. Trotz der vielen Vorteile, bringt das 21:9 Format auch einen Nachteil mit sich. So ist es nicht immer leicht, alle relevanten Bildelemente optimal einzufangen. Oftmals sind wichtige Motive entweder unten oder oben abgeschnitten.

1:1 Format

Das Video Seitenverhältnis 1:1 erfreut sich vor allem auf Instagram großer Beliebtheit und ist tatsächlich auch durch diese Social-Media-Plattform bekannt geworden. Das 1:1 Format sorgt dafür, dass auch auf den schmalen Bildschirmen von Smartphones hochkant ein größerer Bildbereich angezeigt werden kann. Zugleich ist unterhalb des Videos noch ausreichend Platz für Beschreibungstexte, Kommentare und Co. Einziger Nachteil an diesem Format ist, dass es sich für Bildschirme wie Fernseher, Computer und Laptops nur bedingt eignet.

Welcher Mehrwert erwartet die Zuschauer durch Videos in unterschiedlichen Formaten?

Grundsätzlich sollte gesagt sein: Ein Video ist nicht nur aufgrund des jeweiligen Seitenverhältnisses gut. Denn dazu gehört weitaus mehr. Das heißt, der Inhalt Ihres Videos wird nicht automatisch besser, nur weil Sie auf ein anderes Seitenverhältnis zurückgreifen. Nichts desto trotz stellt das Seitenverhältnis eine wichtige kreative Entscheidung dar.

Zwar können Sie Ihr fertiges Video im 16:9 Format nach der Produktion schnell und einfach in ein 4:5 Format umwandeln, Sinn macht dies allerdings nur selten. Fügen Sie einen Untertitel hinzu, sodass sich das Seitenverhältnis dadurch ändert, dann ist das in Ordnung. Möchten Sie hingegen ein 4:5 Video, dessen gesamte Fläche mit Bildmaterial befüllt ist, dann sollten Sie während dem Dreh einige relevante Punkte berücksichtigen. Anderenfalls fehlen wichtige Video-Bildinformationen.

Doch was ist nun der Mehrwert von Videos in unterschiedlichen Formaten? Ganz einfach: Vor allem Viewer, die Videos auf ihrem Smartphone genießen, sehen mehr vom Video, ohne dabei ihr Handy drehen zu müssen. Doch was heißt das nun für den Video-Marketer? Natürlich bringen Videos in verschiedenen Formaten auch für Sie selbst einige Vorteile mit sich. Denn gerade auf Social-Media-Kanälen werden Entscheidungen binnen weniger Sekunden getroffen. Die User entscheiden in dieser Zeit, ob sie klicken oder lieber weiterscrollen. Und dabei spielt die Größe Ihres Video tatsächlich eine entscheidende Rolle.

So können Sie das bestehende Video Seitenverhältnis ändern

Möchten Sie das Video Seitenverhältnis nachträglich ändern, stehen Ihnen insgesamt drei Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Zuschneiden
  • Stauchen/strecken
  • Kombination aus zuschneiden und stauchen/strecken

Näheres zu den drei unterschiedlichen Varianten finden Sie im Folgenden:

Video in ein anderes Seitenverhältnis zuschneiden

Besonders häufig werden Videos einfach mittels Zuschneiden in ein neues Format konvertiert. Möchten Sie ein 4:3 Video zum Beispiel ins 16:9 Format bringen, können Sie oben und/ oder unten einen Aufnahmeteil abschneiden. Wichtig ist dabei, dass Sie ausschließlich unwichtige Teile wegschneiden.

Video auf ein neues Seitenverhältnis stauchen/ strecken

Sofern es in Ihrem Video keine unwichtigen Teile gibt, können Sie Ihr Video alternativ dazu auch stauchen oder strecken. Denn so lässt sich ebenfalls ein neues Format erzielen ohne, dass dabei etwaige Inhalte verloren gehen. Nachteilig ist jedoch, dass eine deutliche Videoverzerrung zu erkennen ist.

Video zuschneiden und stauchen oder strecken

Sollte Variante 1 oder 2 kein zufriedenstellendes Ergebnis liefern, stellt die dritte Möglichkeit eine gute Wahl dar. Hierfür schneiden Sie zuerst unwichtige Videoteile weg und nutzen anschließend entweder die Strecken- oder Stauchen-Funktion. So können Sie das noch fehlende Stück bis zum neuen Seitenverhältnis optimal ausgleichen.

FAQ

Wie berechnet man das Video Seitenverhältnis?

Die unterschiedlichen Formate beim Namen zu kennen, ist schon mal gut. Doch zu wissen, wie sich diese berechnen lassen, ist noch besser. Nehmen wir das 1:1 Format als Beispiel. Hier können Sie deutlich erkennen, dass alle Seiten exakt dieselbe Länge aufweisen. Verändern Sie jedoch die erste Zahl, so muss eine Seite um das genannte Vielfache länger sein als die zweite Seite. Beim 3:1 Video Seitenverhältnis wäre somit eine Seite um das Dreifacher länger als die andere Seite.

Welches Video Seitenverhältnis eignet sich besonders gut für Twitter?

Sie möchten Ihre Videos überwiegend bei Twitter hochladen? Dann sollten Sie wissen, dass diese Social-Media-Plattform nur zwei Formate unterstützt. Nämlich das Format 9:16 für Videos in Querformat und das Seitenverhältnis 1:1 für Anzeigen. Zudem sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Auslösung Ihrer Videos weniger als 1080p beträgt.

Lassen sich auf TikTok auch horizontale Videos hochladen?

TikTok unterstützt bis dato nur Videos in vertikalem Format wie 9:16, 3:4, 4:5 usw. Das empfohlene Seitenverhältnis für Videos auf TikTok ist jedoch das 9:16 Format. Bei anderen Seitenverhältnissen werden dem Video automatisch schwarze Balken hinzugefügt, die für eine Beeinträchtigung der Optik sorgen können.

Was ist der Unterschied zwischen dem Video Seitenverhältnis und der Video Auflösung?

Die Video Auflösung stellst ebenfalls das Verhältnis zwischen den Pixeln von Breite und Höhe dar. Allerdings ist sie nicht dasselbe wie das Video Seitenverhältnis. Denn Letzteres ist das minimale Verhältnis der Auflösung. Demnach kann sich das Format 16:9 zum Beispiel auf 1280 x 720 (720p), 1920 x 1080 (1080p), 3840 x 2160 (4K) usw. beziehen.

Fazit

Ganz gleich, ob 4:5, 1:1 oder 16:9 – Der Aufwand bleibt stets unverändert. Denn zu einem Mehraufwand kommt es erst dann, wenn Sie Videos mit unterschiedlichen Seitenverhältnissen produzieren möchten. Schließlich sind in diesem Fall meist zusätzliche Dreharbeiten, Planungsänderungen und natürlich auch mehr Zeit von Nöten. Sind Sie sich unsicher, sollten Sie sich keinesfalls weiter den Kopf zerbrechen. Denn Ihre Unsicherheit kann durchaus bedeuten, dass Sie sich nicht im Klaren darüber sind, welcher Kanal als Ihr Hauptkanal gilt. Ist dem so, sollten Sie besser beim klassischen 16:9 Video Seitenverhältnis bleiben. Denn ausschlaggebend ist noch immer der Videoinhalt und nicht das Format – und das wird auch zukünftig so bleiben.